IFA S4000-1
Montage II
(Frühjahr 2022)
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Ein nicht zu unterschätzendes Problem sind die Reifen. Jeder der schon einmal einen Reifen (Reifen, nicht Rad) bei einem W50 oder S4000 (beide haben die gleichen oder ähnliche Felgen) gewechselt hat, weiß was er gemacht hat! Damit keiner verletzt wird, ist einige zu beachten. Gut wenn man jemanden kennt, der noch so ein Reifenmontagegerät hat. Das macht die Sache um einiges leichter! Nachdem die Reifen fachmännisch von den Felgen getrennt waren, konnten wir uns um passende Reifen und die Aufbereitung der Felgen kümmern. Ausnahmsweise wurden die Felgen gesandstrahlt, denn den Aufwand sie per Hand zu entrosten fanden wir unverhältnismässig. Nach der Behandlung mit Rostschutzfarbe wurden sie lackiert und die Reifen fachmännisch von uns aufgezogen. Jetzt  steht er wieder auf seinen eigenen Rädern.

Die Räder waren montiert und wir kümmerten uns als nächstes um die Türen. Die waren schon komplett demontiert und wo es nötig war entrostet und vom alten Lack befreit. Danach wie immer mit Rostumwandler behandelt, mit Rostschutzfarbe versehen und blau lackiert. Die alten Türpappen konnten weiter verwendet werden, bekamen aber eine neue Haut aus grauem Kunstleder. Die Fensterfilze, Abstreif- und Dichtungsgummis wurden durch neuwertige aus DDR-Beständen ersetzt. Fensterheber und Türöffner wurden nur gereinigt, gefettet und wieder eingebaut. Einzig die äusseren Türklinken wurden durch neue ersetzt, da bei den alten die Schlüssel fehlten. Nachdem alles vormontiert war, konnten die Türen eingepasst werden. Da wir die Scharniere vorsichtshalber dran gelassen und nur die Bolzen ausgebaut hatten, ging das ohne Probleme von statten. Einzig ein paar dünne Bleche schoben wir zwischen den unteren Scharnieren und der Türaußenhaut um sie am Schloss etwas anzuheben, denn sie hingen doch recht stark. So konnte man sie auch wieder einigermaßen „leicht“ schliessen.

Die Aufarbeitung der Motorhaube war etwas aufwendige als die der Türen. Wie alle S4000 Motorhauben hatte auch diese einen Riss in Höhe des Verschlusses. Wahrscheinlich hervorgerufen durch eine Verspannung zwischen Seitenauflagen und Motorhaubenschloss. Diesen  Riss galt es zuerst zu verschließen. Außerdem hatte sie noch ein paar unschöne Durchrostungen an den Seiten. Diese wurden fachmännisch herausgetrennt und durch aus einer anderen Motorhaube (die in einem noch schlechteren Zustand war) entnommene Stücke ersetzt. Dann durchlief sie das übliche Prozedere. Alte Farbe entfernen, angerostete Stellen mit Rostumwandler behandeln, anschleifen, grundieren und mit Farbe versehen. So konnte sie montiert werden.

Einen gewissen Aufwand erforderte auch die Pritsche, denn bei so einem Kipper besteht der Pritschenboden aus einer Stahlplatte und nicht aus Brettern. Da wir bei fast allen Karosserieteilen die mehrschichtige alte Farbe entfernt hatten, wollten wir hier keine Ausnahme machen. Um uns die Sache etwas zu erleichtern, versuchten wir es mit Abbeize, die wir bei früheren Ersatzteilkonvoluts mit dazu bekommen hatten. Bei den großen Flächen ging das auch recht gut, nur in den Ecken und Verstrebungen mussten wir nach herkömmlicher Weise vorgehen. Danach wieder die übliche Farbprozedur mit Rostumwandler, Grundierung und Lackfarbe.

Um sie auf den S4000 heben zu können, musste sie erst gedreht werden. Noch am Boden wurde schon mal die vorbereitete Stirnwand angebaut. Dank unseres Staplers, war das Aufsetzen kein Problem. Noch die Platte vom Teleskopzylinder an die Pritsche geschraubt, die Steckbolzen hinten eingesteckt und fertig. Durch mehrmaliges Heben und Senken der Pritsche, war das Hydrauliksystem entlüftet und Einsatzbereit.

Nachdem die Pritsche drauf war, mußte natürlich ein Kippversuch durchgeführt werden.

Die Pritsche ist drauf und es ging daran die Seitenwände zu montieren. Unser Kipper hat, anders als normale Kipper, keine Stahlplanken, sondern Bordwände aus Holz. Da der Zustand des Holzes (insbesondere der der Heckklappe) nicht mehr der Beste war, wurde es erneuert. Die Rahmen bekamen unsere übliche Behandlung, wobei einige doch recht stark angerostete Abschnitte ersetzt werden mußten. Nachdem diese soweit vorbereitet waren, konnte unser Tischler Jürgen die Bretter passgerecht zuschneiden und mit Holzschutzfarbe, die den gleichen Farbton hatte wie der Rahmen, streichen. Die Montage ging dann recht schnell von statten, nur die Heckklappe bedurfte noch einiger Zuarbeit. Es fehlten die oberen Bolzen, die das öffnen der Klappe beim Kippen gewährleisten sollten. Diese wurden aus Rundstahl gedreht und mit dickerem Flachstahl an den Rahmen der Hecklappe angeschweisst. Nachdem alles geschweisst und lackiert war, konnte auch sie angepasst und montiert werden.

Während die Heckklappe fertig gestellt wurde, kümmerten wir uns um den Anbau der anderen noch fehlenden Teile, wie dem Reserverad mit Halterung und der Stoßstange nebst Peilstäben.

Wir haben es mal wieder geschafft. Es ist Freitag vor der 23. OMMMA 2022 (Aufbautag) und unser S4000 ist soweit hergerichtet, dass wir ihn, wenn auch nur mit Kurzzeitkennzeichen, dort vorführen können. Auf dem Weg dort hin trat aber wieder ein altes Problem auf, von dem wir dachten, es sei erledigt. Die Sicherung für den Blinker flog ständig raus. Also nach wenigen hundert Metern gedreht und den Fehler gesucht. Nach 20 min war er gefunden. In der linken Rückleuchte hatte der Reflektor der Blinklampe Kontakt mit dem Niet vom Pluspohl der Fassung. Beide wurden isoliert und alles funktionierte wieder.

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