Obwohl der Trabant Baujahr 1988 war und schon einen bundesdeutschen Kfz-Brief hatte, also auch nach „der Wende“ im Einsatz auf unseren Straßen war, erbrachte die Sichtung einige Rostschäden. Insbesondere die Einschweißecken vorn vor den Kotflügeln waren nicht mehr in bestem Zustand.
Um sicher vor weiteren Überraschungen zu sein, schraubten wir, obwohl es nicht geplant war, erst mal die Zierleisten und dann die Kotflügel ab. Unser Erstaunen war recht groß als sie ab waren.
Wahrscheinlich war die verstärkte Verrostung auf fehlende bzw. schlechte Holraumkonservierung und evtl. einem feuchten Abstellort nach der Stilllegung zurückzuführen. Auch der Innen-, der Motor- und Kofferraum waren, zwar nicht so stark, doch auch vom Rost befallen. Die sonst so anfälligen Schweller schienen in Ordnung zu sein. Jetzt galt es Halbschalen für die Radkästen zu besorgen und unseren Fachmann für knifflige Karosseriearbeiten zu aktivieren.
Wir wollten ja eigentlich nicht viel Aufwand um dieses Fahrzeug machen, doch da die Karosserie nicht in bestem Zustand war, überprüften wir den Rest auch etwas genauer. Dazu nahmen wir den Trabant auf unsere Hebebühne und begutachteten ihn von unten. Na, ja. Wir hatten schon bessere in unseren Händen gehabt, auch ältere. Wir entschieden, auch aufgrund unserer Philosophie - wir machen es lieber ordentlich, ihn weiter zu demontieren, um nicht mehr verwendungsfähige Teile erkennen und ersetzen zu können. Als Erstes war die Hinterachse dran.
Leider war der Zustand der Dreieckslenker nebst Ankerplatten und Bremstrommeln, sowie der Hinterfeder so schlecht, dass sie komplett in den Schrott gingen! Da wie vorsorglich immer alles aufheben, hatten wir von der „Aktion Hans“ noch gebrauchte Dreieckslenker auf Lager. Die wurden aus dem Regal geholt und überprüft. Fazit, brauchbar.
Bei der Vorderachse gingen wir nach bewährtem Prinzip vor. Wir trennten die Lenksäule vom Lenkgetriebe, ebenso den Schaltstock vom Schaltgetriebe, schraubten die Stoßdämpfer oben ab und lösten die sechs Schrauben mit denen der Hilfsrahmen am Chassis befestigt war. Die oberen zwei blieben aber noch drin. Dann wurde ein Wagen under den Hilfsrahmen gestellt, die Hebebühne soweit abgelassen, dass Getriebe und Hilfsrahmen auf dem Wagen leicht aufsetzten und die letzten beiden Schrauben abgeschraubt. Jetzt lag das Ganze auf dem Wagen und wir konnten die Karosserie wieder anheben. Fertig.
Da ich noch mit dem SR2 beschäftigt war und die anderen voller Tatendrang den Trabi zerlegten, wurden nicht viele Fotos gemacht.
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