Camptourist CT 6-1
Wartung
(August 2024)

Unser Camptourist fristet, wie alle Anhänger, ein Schattendasein. Wenn er gebraucht wird, wird er heraus geholt, Luft geprüft, benutzt und wieder in die Ecke gestellt und nicht weiter beachtet. Nun stand er zum Auslüften nach der OMMMA 2024 einige Tage aufgeklappt auf dem Hof. Beim Vorbeigehen kamen wir auf die Idee, auch bei ihm mal eine Wartung durchzuführen und auch die Bremsflüssigkeit zu wechseln. Wir klappten ihn zusammen und nahmen ihn auf die Hebebühne. Es gibt da ja nicht viel abzuschmieren und so konzentrierten wir uns auf die Bremse. Der Blick in den Bremsflüssigkeitsbehälter war erschreckend. Es war zwar ausreichend vorhanden, doch die war schwarz wie die Nacht. Es wurde allerhöchste Zeit diese zu wechseln. Bei der Kontrolle drehten wir auch an den Räder um den Rundlauf zu prüfen. Wir stellten ein leichtes schleifen der Bremse an der linken Seite fest und gingen dem nach. Wir entfernten die Radkappen und prüften den Festsitz der Radmuttern. Alles in Ordnung. Dann nahmen wir die Kappen von den Achsen ab und prüften die Achsmuttern. Diese saßen auch fest und waren mit einem Splint gesichert. Bei genauerer Prüfung sahen wir aber die Bescherung. Der Käfig des Radlagers links war zerstört und die Kugeln liefen unkontrolliert in den Schalen. Da half nur ausbauen und ersetzen.

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Da Ankerplatte, Bremsbacken, Radbremszylinder, die Radnabe und die Bremstrommel vom Trabant waren, hatten wir keine Probleme die Radnabe abzuziehen und die Radlage auszubauen. Nach der Demontage war die Ursache schnell erkannt, zum Fetten der Radlager wurde Graphitfett benutzt. Dieses Fett kann man für viele Sachen nutzen, nur nicht für Kugellager. Da auch die Radlager (6206) vom Trabant waren und wir so etwas vorrätig haben, war die Achse in einer halben Stunde repariert. Vorsichtshalber bauten wir aber die Radlager auf der rechten Seite auch noch aus, reinigten sie und ersetzten das äußere. Diesmal wurde aber Hochleistungsfett benutzt, welches wir schon bei der Hinterachse des S4000 eingesetzt hatten. Noch die Bremsen gereinigt und die Bremsbacken zurück gesetzt, Bremstrommeln drauf und wir konnten die Bremsflüssigkeit wechseln.

Wir saugten zuerst die alte Bremsflüssigkeit aus dem Behälter und füllten neue ein. Dann einen Schlauch auf die Entlüftungsschraube gesteckt, den 9er Schlüssel angesetzt und gepumpt. Nun hat ja so ein hydraulisch gebremster Anhänger kein Bremspedal, sondern die Betätigung erfolgt mittels Eindrücken der Deichsel und Übertragung durch Hebel auf den Hauptbremszylinder. Also musste jemand kräftig gegen die Deichsel drücken und eine Bremsung simulieren. Nach etlichen Betätigungen waren dann beide Seiten soweit durchgespült, dass neue Bremsflüssigkeit aus den Entlüftungsventilen kam. Dabei entdeckten wir das nächste Problem. Die Druckstange des Hauptbremszylinders war verbogen. Also ausbauen und durch eine neue aus unserem „Ersatzteillager“ ersetzt. Jetzt war er wieder Einsatzbereit und wartet in der Ecke auf seinen nächsten Einsatz.

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