Mit dem zweiten Stapler hatten wir etwas mehr Glück. Er springt super an und verrichtet zuverlässig seinen Dienst. Doch eines Tages fing der Keilriemen an zu quietschen. Keine grosse Sache dachten wir, einfach mal nachspannen. Wir klappten den Deckel auf dem der Sitz geschraubt ist hoch und sahen uns die Sache mal an. Der Keilriemen lief schon verdreht und hatte sich etwas aufgelöst. Also musste er erneuert werden. Nun hatten wir an unseren Staplern schon eine Menge herumgeschraubt und dabei die „komplexität“ der Bauweise bewundert. Unter anderem hatten wir dabei auch ein Problem erkannt, dass uns diesen Spruch entlockte: „Die armen Schweine, die hier mal den Keilriemen wechseln müssen!“ Und nun waren wir selbige. Der Keilriemen wird von der Riemenscheibe der Kurbelwelle angetrieben und geht weiter über Lichtmaschine und Wasserpumpe. An eben dieser Kurbelwelle ist auch ein Zahnrad angebracht, das über eine Doppelkette die Hydraulikpumpen antreibt. Und da liegt das Problem. Der Keilriemen muss zwischen die beiden Zahnräder, die nur wenige Milimeter auseinander liegen, durch.
Um besser arbeiten zu können, bauten wir erst mal die „Motorhaube“ und den hinteren Deckel ab und nahmen die Batterie herraus. Auch das etwas störende Ansaugrohr und das Rohr zum Auspuff wurden abgebaut. Dann wollten wir den Kühler ausbauen. Wir liessen das Kühlwasser ab und trennten die Schläuche vom Motor stellten aber fest, das wir das Lüftergehäuse nicht über den Lüfter bekamen. Das Gehäuse ließ sich aber auch nicht vom Kühler trennen, da beide an unzugänglichen Stellen mit Schraube und Mutter verbunden waren. Auch an das Lüfterrad kamen wir nicht heran. Den auch störenden unteren Kühleranschluss bekamen wir, wegen falsch angebrachter Schlauchschellen, nicht ab und so blieb uns nichts anderes übrig, als auch die Wasserpumpe abzubauen. Nachdem wir nun „Baufreiheit“ geschaffen hatten, konnten wir uns an die eigentliche Arbeit machen, einen neuen Keilriemen aufziehen. Um zwischen die beiden Zahnräder zu kommen, musste erst die Doppelkette entfernt und dann die beiden Hydraulikpumpen vom Rahmen getrennt werden. Dann konnten wir sie ein Stück nach hinten drücken und den Keilriemen durch fedeln. Um bei erneuten Problemen mit dem Keilriemen die ganze Prozedur nicht nochmal durch machen zu müssen, hatten wir vorsorglich noch einen zweiten durchgezogen und ihn so am Motor befestigt, dass er nirgends schleift oder stört. Dann konnte alles wieder zusammen gebaut werden. Vor der Montage der Doppelkette bekam sie noch ein kleines Ölbad, denn sie war doch recht angerostet. Das Aufsetzen der Doppelkette war eine Wissenschaft für sich, denn es war nicht viel Platz. Nach mehreren Versuchen hatten wir den Dreh aber raus, konnten sie wieder mit dem Kettenschloss verbinden und die Hydraulikpumpen festschrauben. Der Kühler wurde eingesetzt und die Wasserpumpe wieder angebracht. Vorher mussten aber die Dichtflächen gesäubert und eine neue Dichtung gemacht werden. Vorsichtshalber klebten wir sie noch mit Dichtmasse ein. So beugten wir einer eventuellen Undichtigkeit vor. Dann den Keilriemen über Lichtmaschine und Wasserpumpe gezogen und mit der Lichtmaschine gespannt. Den Kühler eingebaut, alle Schläuche angeschlossen und Ansaug- und Auspuffrohr angebaut. So zusammen gebaut wagten wir einen Probelauf. Batterie rein und gestartet. Er sprang super an und lief auch im Standgas recht ruhig. Der Keilriemen tat das selbe und wir waren etwas erleichtert.
Leider war nach Erhöhung der Drehzahlen wieder dieses Keilriemengequietsche. Nach näherer Untersuchung fanden wir den Übeltäter. Die Lager der Lichtmaschine waren fast fest und bewirkten ein rutschen des Keilriemens. Mist! Alles wieder auf Anfang. Wie schon erwähnt ist der Stapler sehr komplex. Die Lima ist hinter der Wasserpumpe, unterhalb des Auspuffkrümmers und da kommt man nur sehr schwer rann. Irgendwie gelang es uns sie abzuschrauben. Um sie aber heraus zu bekommen, musste wieder Ansaug- und Auspuffrohr abgebaut und auch der Kühler gelockert werden. Zum Glück war noch kein Wasser drauf. Da der erste Stapler als Ersatzteilspender hergehalten hatte, konnten wir dessen Lima gleich einbauen. Der Einbau war genauso fummelig wie der Ausbau, doch es ging irgendwie. Wir hatten alles wieder zusammengeschraubt und der folgende Probelauf verlief ohne Geräusche und Komplikationen. Jetzt nur noch Kühlwasser drauf und wir waren fertig.
Denkste! Irgendwie bildete sich unter dem Stapler eine Pfütze. Wir dachten erst, wir hätten was daneben gegossen, doch es hörte nicht auf stark zu tropfen. Das Wasser kam vom unteren Anschluss des Kühlers her. Hatten wir bei der Zerrerei an ihm etwas beschädigt oder war es etwas anderes. Wir machten keine Experimente und bauten den Kühler einfach wieder aus. Der Reservekühler (vom alten Stapler) war schnell geholt und, nicht ohne an dem Lüftergehäuse innen Muttern anzuschweissen, eingebaut. Wasser drauf und „angeschmissen“. Der Motor lief ruhig und ohne zu quietschen. Leider tropfte es schon wieder unter dem Stapler, doch es lag nur an einer vergessenen Schlauchschelle. Nach dem Festziehen war alles in Ordnung und dicht. Der Stapler war wieder Einsatzbereit.
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