IFA S4000-1
Druckluftanlage

Ursprünglich hat so ein S4000 auch eine Druckluftanlage. Diese dient ausschließlich zum Bremsen des Anhängers. Bei unserem S4000 war selbige nicht mehr vorhanden. Wahrscheinlich ist sie bei der GR 1970, aufgrund von Materiealmangel oder ausschliesslichem Solobetrieb, entfernt worden. Da wir ja bei unserem Wiederaufbau alles so original wie möglich haben wollen - siehe Zentralschmierung IFA P3 - waren wir auch bestrebt, die Druckluftanlage wieder so weit wie möglich zu rekonstruieren. Da aber weder Kompressor noch Druckminderer vorhanden waren und auch sämtliche Leitungen fehlten, mussten wir bei Null anfangen. Eine gute Basis für fehlende Teile ist immer der Ersatzteilkatalog. Auf dessen Grundlage wurde alles, so weit noch verfügbar, Stück für Stück beschafft und wieder aufbereitet. Einen nicht unerheblichen Beitrag leistete dabei unser Kevin. Ging es um die Aufarbeitung des Kompressors, die Einstellung des Druckreglers oder die Überholung der Reifenfüllflasche, Kevin war der Mann dafür.

Da die Druckluftanlage zum Bremsen des Anhängers gedacht war, musste auch das Anhängerbremsventil funktionieren. Bei unserem S4000 war es zwar vorhanden, leider hatten sich einige Gußteile aufgelöst so dass es unbrauchbar war. Ersatz gab es aber günstig und in passablem Zustand in unserem polnischen Nachbarland. Ein weiteres Problem war der Luftkessel. Er war auch vorhanden, doch leider gab es keine Spannbänder mehr. Wir hatten noch welche vom W50, doch die passten nicht. Also orderten wir zwei mal Meterware Flachbandstahl und bauten uns selbst welche. Dabei kam unsere Punktschweißmaschine aus DDR-Zeiten zum Einsatz. Da wir damit keine Erfahrungen hatten, sieht das Ergebnis dem entsprechend aus. Scheint aber zu halten.


Die einzigen neuzeitlichen Teile waren die Rohrleitungen. Davon passende Originalteile zu finden schien uns aussichtslos. So wurde Meterware geordert und mittels einer Biegevorrichtung und etwas Improvisationstalents neue Leitungen verlegt. Passende Verbindungselemente aus DDR-Zeiten waren genügend vorhanden, bzw. konnten günstig geordert werden.

Nachdem alles verlegt und angeschlossen war, wurden die Leitungen wieder abgebaut und lackiert. Da wir im Moment noch keinen druckluftgebremsten Anhänger haben, entschieden wir uns wärend des Zusammenbaus für eine kleine Änderung. Um die Druckluftanlage irgendwie nutzen zu können, bauten wir noch ein T-Stück und einen Absperrhahn in die Leitung ein. Dort kann dann ein Schlauch, z.B. zum Reifen befüllen, angeschlossen werden.

Leider hat eine an einigen Tagen herrschende extrem hohe Luftfeuchtigkeit (die sogar Kondenswasser auf den Scheiben des S4000 gebildet hatte) einige unbehandelte Teile mit Flugrost überzogen. Das hat keinen Schaden verursacht, sieht aber äußerst unschön aus. Die Teile werden wir wohl noch nacharbeiten müssen.

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